40 Jahre hat Horst Weber, geboren 1939, in Bayern gelebt. In München hatte er seinerzeit eine Brauchtumswerkstatt. Seine Schnitzer-Künste sprachen sich schnell herum. Schließlich bekam er eine Stelle im Deutschen Museum in München, wo er 10 Jahre lang seine Modellbauten präsentierte.
Lebendig werden Webers großartige Miniaturen in seiner Ausseer Ausstellung durch seine historischen Anekdoten. Bei den Erzählung und Erklärung über die Modellfuhrwerke kommen Ihm Geschichten über Land und Leute in den Sinn. Zwischen einer alten, von Pferden gezogenen Dampffeuerwehr und einem Oktoberfest-Gespann steht König Ludwigs imposanter Galaschlitten. Davor eine Postkutsche und ein steirischer Winzerwagen. Platz hat auch ein Modell des persönlichen Zeremonienwagens von Kaiserin Elisabeth: ” Mit dem ist sie allein umher gefahren, wenn Ihr Kaiser Franz nicht dabei war.”, weiß Weber. Wie bei allen ausgestellten Modellen gilt auch hier: 90 Prozent ist Holz, dazu ein paar Metallbeschläge und handgefertigte Puppen mit selbst geschneiderten Trachten als Fahrgäste – fertig ist das Kunsthandwerk. Von der Idee bis zur Fertigstellung geht da schon mal 1 Jahr vorüber.
Horst Webers selbstgefertigte Sammlung ist ein echter Geheimtipp. Eine Visite in seiner Daueraustellung gehört deshalb zur Kategorie ”Pflichtbesuch”, wenn man im Ausseerland weilt. Schafft der gute Mann es doch, in einer kleinen Holzhütte hinter seinem Haus im steirischen Bad Aussee in der Radlingstraße auf nur wenigen Quadratmetern eine Vielzahl an Fuhrwerken zu präsentieren – im Maßstab 1:15. Geschnitzt aus Holz. Feinste Handarbeit, orginalgetreu von der Achse bis zum Zugtier.
” Ich bin gelernter Koch, habe aber von meinem Vater einmal ein halb fertiges Modellfuhrwerk bekommen und es dann fertig geschnitzt”, erinnert Horst Weber sich an den Beginn seiner Schnitzerkarriere.